Meine Hündin wacht morgens gut gelaunt auf. Sie streckt sich, schüttelt sich und springt in den Tag. In depressiven Phasen war diese Lebensenergie fast überfordernd. Denn gleichzeitig überrollten mich negative Gedanken wie ein Zug. Ich fühlte mich wie nach zwei Flaschen billigem Prosecco am Abend, Morgen für Morgen, Woche um Woche. Jahr für Jahr.
Es hat viel Zeit, Reflektion und Kraft beansprucht, bis ich diese ewigen Kreisläufe durchbrechen konnte und der Mensch wurde, der heute bloggt..
Sich einzugestehen, dass die eigene Belastbarkeit abnimmt oder zu spüren, wie die innere Traurigkeit oder Schwere erdrückender wird, ist oft ein langer und schwerer Prozess. Vielleicht fühlst du dich ständig müde oder abgeschlagen? Dein Alltag, der Beruf und Beziehungen mit allen Anforderungen sind kaum noch zu meistern, Dies hinterlässt zusätzliche negative Gefühle. Freunde oder Bekannte bemerken deine schnelle Reizbarkeit, anderen Menschen gelingt es kaum hinter deine hochfunktionale Maske zu blicken. Eine Maske, die dir die Luft und Freude am Leben nimmt. Dies kann sehr beängstigend und verunsichernd sein. Denn bei aller Mühe und Bemühungen kannst du diese Maske nicht einfach abnehmen. Sie klebt sich über deiner Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit und der Erschöpfung, wie eine zweites Gesicht.
Depressionen, eine Vollbremsung im Leben
Meine Blogartikel beschreiben persönliche Erfahrungen im Umgang mit psychischen Symptomen, Traumafolgestörungen und meinen Wegen in Heilung. Ich blogge über Möglichkeiten, Leben und Perspektiven. Sie ersetzen keine Psychotherapie, einen Arzt oder eine andere Form der medizinischen, therapeutischen Behandlung. Bei einigen Formen der Depression kann es erforderlich sein, sich medikamentöse Unterstützung zu holen bzw. eine Klinik aufzusuchen.
Depressionen nehmen innerhalb Deutschlands zu, der Prozentteil unter Kindern und Jugendlichen steigt. Die Anzahl der Menschen, die an einer Depression erkranken steigt weiterhin. Ich persönlich empfinde diese Entwicklung sehr dramatisch und tragisch.
Du bist nicht alleine!
Immer noch kämpfen Menschen neben ihrer psychischen Erkrankung mit Vorurteilen und treffen auf Unverständnis in Teilen der Gesellschaft. Es wäre wünschenswert, dass dieses Unverständnis abgebaut und in Solidarität gewandelt wird.
Auch ein eigenes Unverständnis oder fehlende Aufklärung kann zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen.
10 depressive Symptome
Die folgende Liste enthält einige Symptome unter denen du gerade leiden könntest.
- Erschöpfung, Abgeschlagenheit ( ich fühlte mich ausgelaugt, schon morgens nach dem Aufwachen), auf der andere Seite war ich gleichzeitig oft getrieben
- Angstzustände, teilweise Panik ( manchmal aus heiterem Himmel)
- Vermeidung von angstmachenden Situationen, Menschen oder Handlungen
- Selbstzweifel
- starker Wechsel zwischen Schlappheit und Reizbarkeit
- Schwierigkeiten mich auf andere Menschen einzulassen
- Antriebslosigkeit (alles war ein Angang, selbst das Atmen empfand ich eine Zeit als schwer und anstrengend)
- Extremes Ruhebedürfnis
- erhöhte Sensibilität
- kein eigenes Wertempfinden
- erhöhter Substanzgebrauch ( Essen, Trinken, Tabletten, manchmal nur um irgendetwas zu fühlen oder zu funktionieren)
Auch die Beobachtung und das Zusammensein mit meiner Hündin, mein persönlichem Interesse an Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität sind mir große Meilensteine auf meiner persönlichen Reise.
10 Insider Tipps für mehr Energie
- strecke und recke dich nach der Nacht
- beginne den Tag mit deiner Mission, ihre Blase drückt, sie will raus
- lasse dir Zeit bei deiner Mission, Sie genießt ihren ersten Gang, außer es regnet, Regen findet Sie doof!
- Sei achtsam in deiner Umwelt, vor allen Dingen ob Nachbars Katze auch schon wach ist!
- Zeit ist für meine Hündin bedeutungslos, für Sie ist JETZT genau richtig
- delegiere Aufgaben, Futter stelle ich für meine Hündin bereit
- Sie isst gerne und erhält hochwertige Nahrung
- Sie holt sich immer Streicheleinheiten und Lob bei mir ab
- Meine Hündin genießt die Natur mit allen Sinnen
- Sie ist müde, so legt sie sich ab und schläft
- morgens beginne ich mit Yoga oder einer Meditation meine Tag
- also Druck raus, stattdessen Lob und Anerkennung für den erfolgreichen Schritt in deinen Tag
- sei achtsam in deiner Umwelt, nutze deine Sinne und achte gut darauf, ob Nachbars Katze schon wach ist
- nehme den Druck heraus, woanders sein zu müssen oder wollen
- Sie lässt sich füttern, es ist okay sich unterstützen zu lassen
- eine ausgewogene Ernährung ist für mich genauso wichtig
- Lob und Anerkennung sind wichtig, nicht sparsam damit sein
- Natur kann eine wundervolle Kraftquelle werden und sein
- Pausen, Auszeiten und Möglichkeiten der Regeneration schaffen
Die Liste ist sicherlich erweiterbar. Falls Du auch einen Hund als Begleiter*in hast, sind einige Punkte in meiner Liste sicherlich hilfreich, um wieder mehr in Balance zu leben.
Neue Routinen gegen die Erschöpfung
Trotz depressiver Symptomatik wieder aktiver zu werden, ist wie der Versuch einen Fels den Berg hochzurollen.. Ich kann deine Zweifel verstehen. Aus eigener Erfahrung war für mich der wichtigste Schritt, aktiv zu werden, trotz Symptomatik und trotz Berg.
Häufiger Irrglaube
Du must dich nur entscheiden.
Aus meiner Erfahrung ist es immer wieder erforderlich, sich wieder und wieder zu entscheiden. Manchmal täglich mehrmals. Nicht jede Entscheidung, die du triffst wird sich für dich gut anfühlen. Erinnere dich doch einmal an eine Entscheidung, die Du treffen musstest, die dich langfristig aber glücklich gemacht hat? Vor ein paar Monaten habe ich die Entscheidung getroffen, einen Blog zu erstellen. Ich war technisch überhaupt nicht versiert und ich hatte viele Momente, in denen ich meine Entscheidung anzweifelte. Im Nachhinein ist mein Blog jetzt online und Du liest diese Zeilen.
Es braucht Zeit, Geduld und Ausdauer. Im Internet lese ich Unterschiedliches, für die Schaffung von neuen Gewohnheiten wird meist ein Zeitraum von
21 Tagen bis 4 Monate genannt.
Deine Entscheidung aktiv umzusetzen und täglich zu trainieren, ist die wirkliche Herausforderung.
Nach einigen Wochen wirst du Erfolge haben, so war und ist es bei mir. Du wirst deine Depression vielleicht nicht überwunden haben, aber neue Impressionen gewonnen haben. Vielleicht ist das Tal der Depression nicht mehr so tief oder du spürst zwischen der Traurigkeit immer wieder Momente, die dich zum Lächeln bringen.
Kleine Achtsamkeitsübung für unterwegs
Achtsamkeit ist ein gutes Medium, um deine Sinne ins Hier und Jetzt zu lenken. Achtsamkeit kann dir dabei helfen, dich von negativen Gedanken zu distanzieren. Es ist sehr wichtig, sich diese Momente bewusst zu suchen und zu kreieren, damit die Seele wieder atmen darf. Probiere beim nächsten Spaziergang doch einmal aus, achtsam auf deine Schritte zu achten. Spüre hin wie es ist auf unterschiedlichen Untergründen zu gehen.
1.Was hörst du?
2.Was spürst du?
3. Laufe in unterschiedlichen Tempi, gehe auf deinen Zehenspitzen, auf deinen Ballen. Experimentiere gerne, es geht nicht um richtig oder falsch.
Falls du mit deinem Hund wie ich unterwegs bist, kannst du auch eine Partnerübung daraus machen.
1.Wie hören sich die Pfoten auf unterschiedlichen Böden an?
2. Was für Geräusche macht dein Hund?
3. Worauf ist dein Hund fokussiert?
Kleine Oasen zu erschaffen, in denen deine Seele auftanken kann, ist sehr wichtig. Gerade in Zeiten, die sehr beanspruchend sind und viel Kraft verzehren. Symptome deuten oft auf dieses Ungleichgewicht der Energien hin. Es kann sein, dass depressives Erleben mit der Unterdrückung von Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen zusammenhängt. Achtsamkeit hilft dir auch dabei, in den Kontakt mit deinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu gelangen. Die Kraft der Natur und die Kraft der Selbstheilung sollte nicht unterschätzt werden. Genauso wichtig ist es dir Hilfe und Unterstützung auf deiner Reise zu suchen, wenn sie ohne eine Reisbegleitung zu gefährlich, leichtsinnig und erfolglos ist.
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